Hintergründe des Projekts
Durch die Strömung und die Gezeiten verschieben sich täglich die Sedimente am Grund der Elbe. Um die Tiefe der Elbe und der Hafenbecken im Blick zu haben, setzt die Hydrographie der HPA zurzeit klassische Vermessungsschiffe ein.
Im Rahmen eines gemeinsamen Workshops mit McArtney Germany, L3 Technologies und der HafenCity hat die HPA nun zwei verschiedene leistungsfähige Systeme unter den herausfordernden Bedingungen im Hamburger Hafen getestet.
Ganz selbstständig durften die autonomen Oberflächenfahrzeuge jedoch noch nicht fahren. Da Sicherheit das oberste Gebot ist, wurden sie noch von Land aus überwacht.
Spezialisiert auf die verschiedensten Anwendungsgebiete, kommen in den letzten Jahren immer mehr Wasserdrohnen, auch „autonome Messsysteme“ genannt, auf den Markt. Bei diesen wird zwischen USV-Systemen (Unmanned Surface Vehicles) und ASV-Systemen (Autonomous Surface Vehicles) unterschieden. Die Differenzierung liegt im Wesentlichen im Grad ihrer Automatisierung und ihrer Autonomie:
• USV-Systeme werden ferngesteuert und setzen den Input des Anwenders um, eigene Entscheidungen treffen sie höchstens eingeschränkt.
• ASV-Systeme erreichen ohne menschliche Steuerung über eine hochtechnologische Sensorik ein Situationsbewusstsein und können auf Basis von Zustandsanalyse- und Kollisionsverhütungsalgorithmen automatische Entscheidungen treffen.
Jede Fahrzeugklasse besitzt ihre Existenzberechtigung und kann aufgrund von Vor- und Nachteilen anwendungsbezogen eingesetzt werden.
Der durch autonome Technologie ausgelöste Entwicklungssprung ist etwa genauso groß wie der von der Dampf- zur Dieselschifffahrt. In Zukunft werden Schiffe mit kleinerer oder gar ohne Besatzung auskommen, Emissionen werden sich verringern und die Sicherheit steigen. Der Beginn dieser Entwicklung ist durch den Einsatz von ASV-Systemen als Zusatzwerkzeuge für Standard- oder Wiederholungsaufgaben gekennzeichnet. Zunächst müssen jedoch noch rechtliche Hürden genommen werden. Denn es ist zum Beispiel noch nicht geklärt, wer die Verantwortung trägt, wenn eine Drohne mit einem Schiff kollidiert. Ob und wann die HPA die autonomen Messsysteme künftig im Hafen einsetzen könnte, ist noch nicht sicher, die Tests beim Workshop im Hafen waren jedoch vielversprechend.
