Am 31. Mai 1968 wurde am Burchardkai mit der „American Lancer“ das erste Vollcontainerschiff in Hamburg abgefertigt. Das war der Startschuss in ein neues Zeitalter und hat den Wandel im Hamburger Hafen nachhaltig geprägt. 2018 wird dieses Datum gebührend gewürdigt – zu Recht. Denn heute ist der Containerumschlag mit einem Volumen von jährlich etwa 9 Millionen Boxen das maßgebliche Ladungssegment an der Elbe.
Erfahren Sie hier, wie die Hamburg Port Authority (HPA) auf die immer größeren Containerschiffe reagiert und den Containerumschlag fit für die Zukunft macht.
Hier geht es zur offiziellen Website „50 Jahre Container in Hamburg".
Anlässlich der „50 Jahre Containerumschlag in Hamburg“ findet eine Roadshow statt, die auch auf dem Hafengeburtstag Hamburg Station macht. Vom 10. bis 13. Mai 2018 gewährte ein interaktiver Informationscontainer interessante Einblicke in die Entwicklung des Hamburger Hafens zu einem der größten Containerhäfen der Welt.
Lesen Sie hier mehr zur HPA beim Hafengeburtstag.
Im letzten Jahr haben rund 9.000 Seeschiffe in Hamburg angelegt, wovon rund die Hälfte Containerschiffe waren. 102 mal handelte es sich um Großcontainerschiffe.
Das erste Containerschiff "Ideal X" hatte auf seiner Fahrt vom Hafen Newark, New Jersey nach Houston, Texas etwa 60 Container geladen.
Besuchen Sie die in Zusammenarbeit mit der HHLA und Hamburg Marketing entstandenen Website, um noch mehr über die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Containers zu erfahren.
Zur Website 50 Jahre Container in Hamburg.
Bereits im 18. Jahrhundert wurden hölzerne Umverpackungskisten in England als Hilfsmittel zwischen Eisenbahn- und Pferdetransport verwendet. Später, im 19. Jahrhundert, kamen in verschiedenen Ländern frühe Containerformen auf, die für den Eisenbahnverkehr genutzt wurden. Die Laadkist RTM 903 wurde wieder etwa 100 Jahre später als Eisenbahncontainer etabliert, woraufhin das Railway Clearing House in Großbritannien in den 1920er Jahre eine erste Norm für Bahncontainer einführte. Diese waren fünf oder zehn Fuß lang. Somit bezogen sich die Vorläufer des heutigen Schiffscontainers ausschließlich auf den Bahnverkehr, was sich 1956 ändern sollte.
Malcom McLean, geboren am 14.11.1913 im Bundesstaat North Carolina, gilt als der Erfinder des Schiffscontainers. Bereits im Alter von 21 Jahren kaufte er gemeinsam mit seinen Geschwistern Jim und Cara einen gebrauchten LKW um eine Spedition zu gründen. Während seiner Arbeit als Fahrer störten ihn die langen Wartezeiten bei der Verladung der Güter, was ihn auf die Idee brachte, den Vorgang zu optimieren. Statt einzelner Kisten oder Säcke zu transportieren, wollte er eine große Kiste entwerfen, die die Güter enthält. Auf diese Weise müsste erst am Ziel "ausgepackt" werden und es könnten Mühe und Zeit gespart werden.
Er tüftelte weiter an seiner Idee und kam zu dem Entschluss, einen Container zu entwerfen, der sowohl für den Schiffs- und Bahnverkehr als auch für LKW passend sein sollte. Allerdings wartete er aufgrund von fehlenden Investoren 20 Jahre, bevor er seine Anteile an seinem mittlerweile 1.800 Fahrzeuge starken Speditionsunternehmen verkaufte. Von dem Erlös kaufte er sich die kleine Reederei "Pan-Atlantic Steamship Company" sowie zwei gebrauchte Tanker der Marine. Trotz starker Kritik und Skepsis seitens Gewerkschaften und konkurrierender Unternehmen, ließ er die Tanker zu Containerschiffen umbauen.
Am 26.04.1956 fuhr sein erstes Containerschiff "Ideal X" mit etwa 60 Containern vom Hafen Newark, New Jersey nach Houston, Texas. Trotz allgemeiner anfänglicher Skepsis wuchs sein Unternehmen und die Container fanden immer mehr Anklang. Im Laufe der Zeit erkannten die Transporteure das große Potenzial und auch die größten Kritiker mussten einsehen, dass Container die Zukunft sind. Somit entstanden schon 1957 die ersten Liniendienste mit Containerschiffen und die Erfolgsgeschichte der Erfindung von Malcom McLean nahm seinen Lauf.
Das erste Containerschiff in Deutschland
Das erste Containerschiff in Hamburg
Am 31.05.1968 legte die "American Lancer" an vorher am Burchardkai installierten Containerbrücken an. Das Schiff hatte 272 Container an Bord.
Immer mehr Großcontainerschiffe haben den Hamburger Hafen als Ziel. Einen Eindruck von zukünftigen Megafrachtern gab Anfang 2018 etwa die chinesische "Cosco Shipping Aries" mit 400 Meter Länge und einer Ladekapazität von 20.000 Standardcontainern. Maße, die durch den Besuch der "CMA CGM Antoine de Saint Exupéry" sogar noch übertroffen wurden. 400 Meter lang, 59 Meter breit, mit Platz für rund 20.700 Container. Die Hamburg Port Authorithy (HPA) sorgt dafür, dass Hamburg auf diese Klasse der Ultra Large Container Vessels gut vorbereitet ist. Der Schlüssel liegt hier unter anderem in unserer smartPORT-Philosophie. Es geht darum, die digitalen Möglichkeiten im Sinne des nachhaltigen wirtschaftlichen Wachstums und des bestmöglichen Nutzen für seine Kunden und die Menschen in Hamburg unter Minimierung der Umwelteinflüsse zu forcieren. Im Hafen Hamburg gewährleisten wir mit modernsten Digitallösungen einen reibungslosen und effizienten Betrieb, um die Logistikkette zu optimieren und so das Größenwachstum der Containerschiffe auszubalancieren. Die von der HPA eingesetzten Steuerungssysteme sind weltweit führend, das Zusammenspiel von Sensortechnik, Analyse-, Prognose- und Informationssystemen sorgt für enorme Effizienzsteigerungen. Das ist nicht nur gut fürs Geschäft, es schont auch die Umwelt.
Schon heute haben wir Lösungen im Einsatz, die auch für die Zukunft des Containerumschlags eine Rolle spielen. Hier eine Auswahl:
... ist das von der HPA entwickelte Konzept, um die wachsenden Verkehrs- und Warenströme im Hafen künftig noch effizienter zu koordinieren. Mit intelligenten Lösungen für den Verkehrs- und Warenfluss steigert die HPA so die Effizienz des Hafens. smartPORT logistics verbindet ökonomische und ökologische Aspekte in drei Teilbereichen: Verkehrsströme, Infrastruktur und Warenströme. Die Grundlage bildet ein intermodales PortTraffic Center für den Schiffs-, Bahn- und Straßenverkehr. Die intelligente Vernetzung ist Voraussetzung für den reibungslosen und effizienten Verkehr im Hamburger Hafen sowie letztendlich auch der Warenströme. Optimale Datenerfassung und ein schneller Informationsaustausch ermöglichen Logistikern, Spediteuren und Agenten, den jeweils effizientesten Verkehrsträger für den Transport zu wählen.
... bedeutet weniger Lkw-Fahrten mit leeren Containern und eine Entlastung der Umwelt. Die HPA hat das sogenannte virtuelle Depot entwickelt, um die Verschiebung leerer Container zwischen den Packbetrieben zu optimieren. Über das cloudbasierte System erkennen Teilnehmende, welche Container zurück zum Depot geliefert werden sollen. Diese fordert der Packbetrieb dann direkt an. Das Ergebnis: Die unnütze Leerfahrt zum Depot entfällt.
... ist ein innovatives Leitstandsystem zur Überwachung des Hamburger Hafengebiets. Mit der Leitstand-Software Port Monitor halten wir alle Akteure im Hamburger Hafen immer auf dem neusten Stand. Verschiedene Informationen wie elektronische Karten, Schiffspositionen, Pegeldaten, Liegeplätze, aktuelle Baustellen, geplante Tauchgänge oder Brückenhöhen und -breiten werden zentral gesammelt und können auch mobil abgerufen werden. Wichtige Informationen sind so für alle Beteiligten an Land und auf dem Wasser jederzeit abrufbar.
... heißt die Zukunft der mobilen Kommunikation. Der neue Mobilfunkstandard wird aktuell im Hamburger Hafen mit Hilfe der HPA in einer realen Testumgebung getestet. Der Fokus liegt auf logistischen Anwendungen aus der Verkehrs- und Infrastruktursteuerung. Zukünftig kann das neue Netz auch innovative Steuerungen im Containerumschlag möglich machen, wie etwa Virtual Reality Anwendungen. Mit 5G steht nicht ausschließlich eine weitere Erhöhung der Bandbreite bzw. Geschwindigkeit im Mittelpunkt. Ziel ist die Möglichkeit, vielfältige Anwendungen über 5G laufen zu lassen, die völlig unterschiedliche Anforderungen in Bezug auf Geschwindigkeit, Reaktionszeit, Sicherheit und Kapazität haben.
TEU steht für Twenty-Foot Equivalent Unit und beschreibt die Norm eines Standardcontainers. Sie schreibt fest, dass einer dieser Container 6,058m (20 Fuß) lang, 2,438m breit und 2,591m hoch ist. Die Normierung sichert eine passgenaue Umladung vom Schiff auf den Zug oder Sattelschlepper oder umgekehrt. Die Bezeichnung TEU steht somit für einen Standardcontainer und wird für die Zählung, die Beschreibung der Ladekapazitäten und des Umschlags von Containerterminals genutzt.
FEU (Forty-Foot Equivalent Unit) beschreibt 40-Fuß Container. Diese sind mit 12,192m Länge, 2,438m Breite und 2,591m Höhe genau doppelt so lang wie ein 20-Fuß Standardcontainer.