24.04.2018

We­ni­ger Leer­fahr­ten im Hafen – HPA über­gibt Pro­jekt „Vir­tu­el­les Depot” an neuen Be­trei­ber

Mehr als eine Mil­li­on Last­kraft­wa­gen sind nach Schät­zun­gen der Ham­burg Port Aut­ho­ri­ty (HPA) pro Jahr mit lee­ren Con­tai­nern auf den Stra­ßen im Ham­bur­ger Hafen un­ter­wegs. Ge­mein­sam mit Ha­fen­un­ter­neh­men und In­ter­es­sens­trä­gern ent­wi­ckelt die HPA Kon­zep­te zur Ver­bes­se­rung der lo­gis­ti­schen Pro­zes­se mit dem Ziel, die stark be­an­spruch­ten Stra­ßen wei­ter zu ent­las­ten. Als einen wich­ti­gen Schritt haben die Be­hör­de für Wirt­schaft, Ver­kehr und In­no­va­ti­on, die HPA sowie der Fach­ver­band der Con­tai­ner­pack­be­trie­be e.V. im Jahr 2016 das Pi­lot­pro­jekt „Vir­tu­el­les Depot“ durch das Un­ter­neh­men IBM um­set­zen las­sen. Ziel ist, mit­hil­fe einer IT-An­wen­dung un­nö­ti­ge Lkw-Fahr­ten in der Leer­con­tai­ner­lo­gis­tik zu ver­mei­den. Nach einem trans­pa­ren­ten Bie­ter­ver­fah­ren hat die HPA jetzt das Pro­jekt „Vir­tu­el­les Depot“ an den un­ab­hän­gi­gen IT-Dienst­leis­ter DA­KO­SY über­tra­gen und dar­über hin­aus eine Ko­ope­ra­ti­on zum Wei­ter­be­trieb der An­wen­dung ge­schlos­sen. DA­KO­SY wird das Pro­jekt vor­aus­sicht­lich in seine Platt­form my­box­place.de in­te­grie­ren. Die Platt­form soll dazu die­nen, Leer­con­tai­ner-Trans­por­te von See­haf­en­ter­mi­nals in Rich­tung Hin­ter­land / De­pots zu ver­mit­teln.

Bis De­zem­ber 2017 konn­ten mit­hil­fe des „Vir­tu­el­len De­pots“ rund 4.000 Lkw-Fahr­ten im Hafen ver­mie­den wer­den. Damit trägt die­ses Pro­jekt aktiv zur Ver­bes­se­rung der Luft­qua­li­tät in Ham­burg bei. DA­KO­SY un­ter­hält Ge­schäfts­be­zie­hun­gen zu vie­len Un­ter­neh­men im Hafen sowie im eu­ro­päi­schen Hin­ter­land und wird das Pro­jekt nun wei­ter­ent­wi­ckeln. Ent­spre­chend kön­nen Mar­ke­ting und Ver­trieb der An­wen­dung über diese Kun­den­be­zie­hun­gen er­fol­gen.

„Der große Er­folg des Pro­jekts Vir­tu­el­les Depot ist ein gutes Bei­spiel dafür, dass der Ham­bur­ger Hafen ein Vor­rei­ter im Be­reich der Di­gi­ta­li­sie­rung ist“, sagt Jens Meier, CEO der HPA. „Mit DA­KO­SY hat die HPA jetzt einen guten Part­ner ge­fun­den, der die An­wen­dung wei­ter ver­mark­ten und fort­ent­wi­ckeln wird."

„Durch die An­bin­dung des vir­tu­el­len De­pots an be­ste­hen­de DA­KO­SY-Platt­for­men für die Im­port- und Ex­port­ab­wick­lung er­war­ten wir zu­sätz­li­che Syn­er­gi­en für alle Be­tei­lig­ten“, so Ul­rich Wrage, Vor­stand der DA­KO­SY AG. „Ziel ist, das Leer­con­tai­ner-Hand­ling da­durch mög­lichst naht­los in den Trans­port­pro­zess zu in­te­grie­ren“.

Hin­ter­grund: An­ge­bot und Nach­fra­ge im vir­tu­el­len Markt­platz

In der Regel fin­det zwi­schen den Pro­zess­ak­teu­ren der Con­tai­ner­lo­gis­tik keine di­rek­te Kom­mu­ni­ka­ti­on statt, da die Steue­rung der Con­tai­ner­flot­te durch die Li­ni­en­ree­de­rei­en und Spe­di­tio­nen er­folgt. Die Ak­teu­re haben zudem un­ter­ein­an­der viel­fach keine di­rek­te Ver­trags­be­zie­hung. Der Li­ni­en­ree­der als Ei­gen­tü­mer der Con­tai­ner lässt unter sei­ner Ver­ant­wor­tung die Con­tai­ner be- und ent­pa­cken oder über­lässt die lee­ren Boxen dem Spe­di­teur, der diese Pro­zes­se bei den Pack­be­trie­ben ein­kauft. Nach dem Ent­pa­cken des Voll­con­tai­ners im Pack­be­trieb wird die­ser in ein Leer­con­tai­ner­de­pot ver­bracht. Zu einem spä­te­ren Zeit­punkt wird oft genau diese Box wie­der vom Leer­con­tai­ner­de­pot auf den glei­chen Pack­be­trieb zur Nut­zung für den see­sei­ti­gen Ex­port ver­bracht.

Auf­grund der räum­li­chen Ver­tei­lung der  Ak­teu­re im Ha­fen­ge­biet und -um­land ent­ste­hen somit viele Lkw-Fahr­ten. Hier setzt das „Vir­tu­el­le Depot“ an. Es er­mög­licht ei­ner­seits das Auf­ein­an­der­tref­fen von

An­ge­bot und Nach­fra­ge in einem vir­tu­el­len Markt­platz und an­de­rer­seits die Ab­wick­lung und Pro­to­kol­lie­rung von Trans­ak­tio­nen. Grund­sätz­lich blei­ben die ei­gent­li­chen Ver­trags­be­zie­hun­gen mit allen Rech­ten und Pflich­ten zwi­schen Ree­dern, De­pots, Pack­statio­nen, Spe­di­teu­ren, Lkw-Fah­rern und wei­te­ren Be­tei­lig­ten be­ste­hen.

Sinje Pangritz

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