02.06.2023

HPA schließt Pilotprojekt „Flachwassergebiet Kreetsand“ erfolgreich ab

Die Hamburg Port Authority (HPA) hat heute im Beisein von Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard und Umweltsenator Jens Kerstan, das Pilotprojekt „Flachwassergebiet Kreetsand“ erfolgreich abgeschlossen.

Nach rund zehnjähriger Bauzeit ist im Osten Wilhelmsburgs an der Norderelbe ein rund 30 Hektar großes, naturnahes gezeitenbeeinflusstes Flachwassergebiet entstanden, mit dem die Tideströmungen günstig beeinflusst und der Sedimenthaushalt in der Tideelbe und im Hamburger Hafen entlastet werden sollen.

Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard: „Die Elbe ist eine vielbefahrene Wasserstraße und zugleich Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Dieses Projekt zeigt, dass sich beides nicht ausschließen muss. Im Rahmen der Maßnahmen, die für den Unterhalt der Schifffahrtsinfrastruktur nötig waren, konnten wir auch eine ökologische Verbesserung erreichen. Die Schaffung des Flachwassergebiets entlastet den Sedimenthaushalt in der Tideelbe und im Hamburger Hafen. Das hilft der Umwelt, das hilft dem Hafen – und Hamburg gibt ein gutes Beispiel ab!“

Umweltsenator Jens Kerstan: „Mit dieser Flachwasserbucht in Kreetsand haben wir ein Musterbeispiel in Sachen Renaturierung geschaffen, das ökonomischen und ökologischen Zielen gleichermaßen dient. Es dämpft nicht nur das Tidegeschehen, sondern schafft auch neuen Lebensraum. Fischlarven find hier künftig eine Kinderstube und Schutz vor starker Strömung. Lichtdurchflutetes Flachwasser fördert die Fotosynthese und bietet Fischen ein Refugium bei niedrigen Sauerstoffwerten in der Elbe und das Süßwasserwatt ist ein reich gedeckter Tisch für Wasservögel. Nicht zuletzt ist das Pilotprojekt Kreetsand auch ein gelungenes Beispiel für die behördenübergreifende Zusammenarbeit in Hamburg, bei der ein ehemaliges Spülfeld in einen naturnahen Zustand zurückgeführt wurde. Ich bin mir sicher, dass wir von dem dabei erlangten Knowhow in Zukunft noch profitieren werden.“

„Mit diesem Pilotprojekt sammelt die HPA wertvolle Erfahrungen, die in die zukünftige Entwicklung der Tideelbe einfließen können. So profitiert nicht nur der Hafen von dem Projekt, sondern es entsteht ein besonders schützenswerter Lebensraum, der Teil eines größeren Naturschutzgebiets an der Norderelbe wird“, sagt Friedrich Stuhrmann, Chief Commercial Officer der HPA.

Bereits 2009 hatte sich das Projekt als Exzellenz-Projekt im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Hamburg qualifiziert. 2014 folgten die Zertifizierung und Verleihung des ersten Preises als „Best Practice in Working with Nature“ durch die PIANC, einer der ältesten weltweit tätigen technisch-wissenschaftlichen Vereinigungen des Hafen- und Wasserstraßenbaus und der Schifffahrt.

Fakten

Planung: 2007-2010
Genehmigungsverfahren: 2010 – 2012
Ausführung: 2012 – 2022
Investitionsvolumen: knapp 80 Mio. €
Neue tidebeeinflusste Wasserfläche: ca. 30 ha
Tidevolumen: (Wasseraustauschmenge bei Flut und Ebbe): ca. 1 Mio. m³
Aushubboden: ca. 2 Mio. m³

Sinje Pangritz

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